Vertrauen ist die Grundlage

Die PFALZKOM GmbH ist im besten Twen-Alter und gerade 25 Jahre alt geworden. Das Zusammenspiel der Standbeine Glasfasernetze, Rechenzentren und Managed Services sorgt für das kontinuierliche Wachstum. Ein Geschäft, für das die Geschäftsführer Jürgen Beyer und Uwe Burre glänzende Entwicklungspotenziale sehen, wie in diesem Interview zu lesen ist.

„Heute ist Datensouveränität ein großes Thema“, erklärt Jürgen Beyer. Gerade erst erlebten viele Unternehmen, was es heiße, von einem einzelnen Anbieter abhängig zu sein, wenn bei einer Störung stundenlang nichts mehr geht. Beyer ist sich sicher, „Hybride Infrastruktur und Optionen wie digitale Zwillinge werden Souveränität und Sicherheit weiter verbessern und sich am Markt durchsetzen “. Die PFALZKOM hat dafür alles, was der Markt braucht – Technik, Expertise, Erfahrung.  Dabei begann alles mit der Telefonie.

Der Startschuss für die PFALZKOM fiel im Februar 1998. Auslöser war die Liberalisierung, die es für die PFALZWERKE notwendig machte, die Telekommunikation in einen eigenen Geschäftsbereich  zu überführen.

Die frisch gegründete Tochter übernahm das Glasfasernetz der PFALZWERKE und betreute im Gegenzug die Mietleitungen der Netzleittechnik und die Telefonie. „Dazu kam unser klarer Auftrag: Akquise“, erklärt Uwe Burre. Bei der Auswahl der Kunden starteten die Neulinge geographisch im Rahmen des PFALZWERKE Netzgebiets, vernetzten sich schnell mit anderen Telekommunikationsanbietern. „Wir haben schon vor 20 Jahren unsere Kunden an Glasfaser angebunden – das zeigte sich als wichtiger Marktvorsprung“, betont Burre.

Mit dieser Taktik klopfte die PFALZKOM erfolgreich bei großen Unternehmen an, die heute noch Kunde sind. Schnell folgte die erste Dienstleistung als Internetserviceprovider. „Unsere erste Internetanbindung hatte 2 Megabyte für unseren gesamten Kundenstamm“, lacht Beyer, während heute 1 Gigabyte für die private Nutzung Standard seien. „Wir haben für den B2B-Bereich den ersten Internetknoten in die Region gebracht“, ergänzt Burre. Auf der anderen Rheinseite war MVVEnergie emsig und deckte das analoge Geschäftsfeld mit dem Unternehmen MAnet ab. Mit dem Zusammenschluss 2006 erreichte PFALZKOM ein größeres Einzugsgebiet und schnelleres Wachstum. „Wer heute in die Region will, beispielsweise ein Unternehmen wie Telefonica, greift auf unsere Leistungen zu“,sagt Burre. Bis heute ist der nun Connectivity genannte Bereich ein wichtiges Standbein.

Die beiden Geschäftsführer Uwe Burre und Jürgen Beyer
Uwe Burre und Jürgen Beyer (von links)

Uwe Burre begann 1979 seine Ausbildung bei den PFALZWERKEN. Seit 2000 ist er Mitgeschäftsführer der PFALZKOM. Seit 1998 ist Jürgen Beyer Mitgeschäftsführer der PFALZKOM. Zwei Jahre zuvor startete er bei der PFALZWERKE AG.

Mit MAnet drängte sich die Frage neuer Geschäftsbausteine auf. Das Unternehmen brachte ein Rechenzentrum– das Carriererhotel – mit. Die Entscheidung Breitbandausbau für Privatkundengeschäft oder Investition in Rechenzentren fiel schnell. 2010 baute PFALZKOM | MANET das erste moderne Rechenzentrum (das DCRN I), 2017 folgte das zweite (DRCN II). Beide erfüllen in Sachen Energieeffizienz schon viele Standards, die im künftigen Energieeffizienzgesetz vorgesehen sind – und nutzen erneuerbaren Strom der PFALZWERKE. Gleichzeitig übernahm die PFALZWERKE-Tochter nun auch das bislang schon genutzte Glasfasernetz von MVVEnergie. „Wir wandelten uns von einem reinen Telekommunikationsanbieter zu einem ITK-Serviceprovider“, betont Burre. Der Grundstein für die weitere Strategie. Das Geschäft der Colocation, also das Vermieten von Fläche an Dritte, wurde 2014 durch die Rhein-Neckar-Cloud-Lösung ergänzt, „was wir treffender als Managed Services bezeichnen“, ergänzt Burre. Für diesen Bereich sehen beide großes Potenzial. Auch wenn viele Unternehmen zum weltweit größten Internetknoten nach Frankfurt schielen, „so gelingt es uns immer besser, in Mutterstadt in der Pfalz gesehen zu werden“, erklärt Burre. Außerdem bieten die beiden Rechenzentren eine direkte DE-CIX Anbindung (DE-CIX Enabeld Site).

Alles aus einer Hand – das sei für die Zukunft ein wichtiges Argument. Denn wenn es um Daten gehe, gehe es nicht nur um Sicherheit. „Vertrauen ist die Grundlage unserer Geschäftsbeziehungen“, unterstreicht Burre.  Dafür stehen 90 Mitarbeitende im operativen Bereich. „Die sind ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor, wie uns oft in der Nachbetrachtung vermittelt wird“, erklärt Beyer. „Wir machen keinen 0815-Service. Das unterscheidet uns von manchem Mitbewerber.“ Gute Fachkräfte seien deshalb unabdingbar und werden zum Teil selbst ausgebildet. Durchschnittlich gehören 10 bis 12 Auszubildende zum Team, die in der Regel übernommen werden. Doch genauso wichtig sei frischer Wind von außen.

Die Zukunft bringt spannende Aufgaben. Ein Beispiel dafür ist das Pilotprojekt Twins4Trucks: (Daten-)Zwillinge für den LKW-Bereich, das PFALZKOM gemeinsam mit Daimler Trucks, dem Fraunhofer Institut und weiteren Konsortialpartnern umgesetzt wird.